Ziel des SafePAT Projektes
Verbesserung der Patientensicherheit durch Verringerung der mit der Patientenaufnahme, -übertragung und -entlassung verbundenen Risiken durch Verknüpfung und Standardisierung von Best Practices-Beispielen in der EMR.
Herausforderungen
In der Euregio Maas-Rhein (EMR) existieren derzeit wenige Konzepte zur Patientensicherheit (PS). Für die in der EMR mobilen Patienten existieren zu wenige Initiativen, die ihre Bedürfnisse adressieren. Vorhandene nationale Projekte in PS sind nicht aufeinander abgestimmt und differieren stark. Standardisierung und Harmonisierung von lokalen Initiativen würden die PS in der EMR erhöhen und so die Mobilität der Bürger verbessern. Ungleich dem wirtschaftlichen und sozialen Zusammenwachsen mangelt es an Bewusstsein und Austausch in Bereichen der PS zwischen den Gesundheitssystemen. Das Thema PS benötigt mehr Aufmerksamkeit und Verbesserungen in den einzelnen Ländern als auch gemeinsame Ansätze.
Risiken und Gefährdungen der Sicherheit eines Patienten resultieren häufig in vermeidbaren medizinischen Problemen, längeren Krankenhausaufenthalten und höheren Kosten. Eine Analyse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt fest:
„…dass medizinische Fehler und unerwünschte Ereignisse in der Gesundheitsversorgung in 8-12% der Klinikaufenthalte auftreten. Die konsequente Verwendung von Strategien zur Reduzierung unerwünschter Ereignisse, würde allein in der EU zur Verhinderung von mehr als 750.000 schadenverursachender medizinischer Fehler pro Jahr und dadurch zu über 3.2 Millionen weniger Klinikaufenthaltstage führen. Die Anzahl Betroffener mit bleibender Einschränkung könnte um 26.0000 Fälle, die Anzahl der Todesfälle pro Jahr um 95.000 reduziert werden“ [WHO].
Bezeichnend für eine Grenzregion in Europa sind die Aufnahme oder der Transfer eines Patienten zu einem nahegelegenen, aber im Ausland liegenden Arzt oder Krankenhaus. Dies ist ein kritischer Punkt, wenn es darum geht, die PS zu gewährleisten. Herausforderungen sind: Fragmentierte Gesundheitssysteme, die unverbunden nebeneinander stehen und Risiken für Patienten erhöhen.
Problematische Punkte bei Betrachtung von PS sind Aufnahme, Verlegung innerhalb oder zwischen Krankenhäusern und die Entlassung zu anderen Gesundheitsversorgern (z.B. Hausärzte) und umgekehrt. Laut Eurostat fanden im Jahr 2014 in der EU rund 130 Millionen Entlassungen aus Krankenhäusern statt, d.h. pro Stunde werden im Durchschnitt mehr als 14.000 Patienten aus europäischen Krankenhäusern entlassen [Eurostat 2014]. Die Übertragung von Verantwortung für einen Patienten ist eine kritische Stelle, welche leicht Ursprung medizinischer Fehler, Verzögerungen bei der Diagnostik, lebensbedrohlicher Komplikationen, Unzufriedenheit der Patienten, höherer Kosten für das Gesundheitssystem und längerer Krankenhausaufenthalte ist [NCBI].
Außerdem stellt die WHO fest, dass das Thema PS nicht zufriedenstellend unterstützt und verbreitet wird. Beispielsweise wird in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, klinischer Praxis und Qualitätsmanagement, PS nur unzureichend adressiert. Die EMR ist mit ihren innovativen Institutionen, die sich im SafePat Konsortium vereinen, und Ansätzen zur Verbesserung von PS, bestens aufgestellt, um sich diesen Herausforderungen zu stellen.